5. Sich Zeit nehmen

Auszubildende befinden sich in einer rasanten Entwicklungsphase. Sie müssen sich erstmal neu orientieren in der beruflichen Umgebung und einfinden in ein neues soziales System. Das geht nicht immer reibungslos von statten. Auch während der Ausbildungszeit gibt es oftmals Höhen und Tiefen. Die notwendige Fokussierung auf die Ausbildungsziele kann gestört sein durch Faktoren im privaten Umfeld oder durch Interessen im Bereich der Freizeitgestaltung. Ebenso beschäftigen die Azubis ausbildungsbezogene Fragen wie Erfolg und Misserfolg im schulischen Bereich, Prüfungsvorbereitung und letztlich die Überlegung: werde ich im Anschluss an die Ausbildung übernommen? Für all diese und weitere Fragen ist es notwendig, regelmäßige Azubigespräche zu führen. Diese sind einerseits anlassbezogen, beispielsweise bei einem Verhalten, das von den Regeln abweicht. Andererseits sind es ritualisierte Gespräche, die regelmäßig zu bestimmten Zeiten stattfinden. Manche Betriebe machen das im Rahmen von Azubitagen, die immer zu Beginn des Jahres im Januar und zu Beginn des Ausbildungsjahres im September stattfinden. Dabei wird auch der Ausbildungsplan bearbeitet und eine Checkliste der Tätigkeiten, die schon gelernt sind oder bislang noch nicht behandelt wurden durchgegangen.

Hilfreich ist es, wenn es für die Auszubildenden einen Bogen mit Fragen gibt, die sie vor dem Gespräch schriftlich beantworten und dann in die Besprechung mitbringen. Mögliche Fragen könnten sein:

• Was hast Du im letzten Jahr erreicht, was hat Dir besonders Freude gemacht?
• Was ist Dir wichtig im kommenden Jahr/Lehrjahr?
• Aber auch: hast Du schon überlegt, was Du nach Ende der Ausbildung machen möchtest?

Einfache, verständliche und positive Fragen sind hier besonders zielführend. Speziell das Thema Übernahme beschäftigt die Auszubildenden ungemein. Ein aktives Angehen dieses Themas und auch eine möglichst frühzeitige Zusage sind förderlich für die Bindung ans Unternehmen.