Information für Buchsbaum-Besitzer

Ab März beginnen die überwinterten Raupen mit dem Fraß. Aus ihnen werden weiße Falter, die ab Mai Eier ablegen, aus denen eine weitere Generation Raupen schlüpft. In einer Gartensaison können drei und mehr Generationen der Buchsbaumzünsler auftreten. Wichtig ist es daher, frühzeitig regelmäßig die Sträucher auf einen Befall zu kontrollieren. Hilfreich sind Buchsbaumzünsler-Fallen mit Pheromonen, die männliche Falter anlocken. Die Tiere fallen in einen Behälter aus dem sie nicht mehr entweichen können. So erkennt man auf einen Blick, ob sich die Schädlinge ausbreiten. Effektiv bekämpfen kann man die Raupen mit einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel ca. 8-12 Tage nach auftreten der Falter in der Falle.

Die Raupen entdeckt man oft erst sehr spät, da sie im Inneren der Pflanze anfangen zu fressen. Sind die Buchsbäume in Ihrem Garten mit weißen Gespinsten überzogen, sollten Sie genauer hinschauen. Durch ihre grüne Farbe sind die Buchsbaumzünsler perfekt getarnt und kaum zu erkennen. Sind die Blätter kahl-gefressen, knabbern die Schädlinge auch die Rinde der Triebe bis aufs Holz ab. Die Triebteile oberhalb vertrocknen. Im schlimmsten Fall stirbt die Pflanze komplett ab.

Leider hat der Buchsbaumzünsler keine natürlichen Feinde. Sind es nur wenige Raupen, kann man sie von Hand absammeln. Wimmelt es allerdings im Buchs nur so vor Schädlingen, ist das keine Option.
Volker Kugel, Direktor des Blühenden Barocks in Ludwigsburg, empfiehlt:

• Biologische Mittel auf Basis des Neem-Öls: Damit müssen die Buchsbäume tropfnass gespritzt werden - auch im Inneren der Pflanze, um alle Raupen zu erwischen. Diese Anwendung zweimal im Abstand von 14 Tagen wiederholen.
• Biologische Mittel auf Basis des Bazillus thuringiensis: Auch hier muss die Behandlung zweimal wiederholt werden.
  

Diese zugelassenen biologischen Mittel sind bei uns im Pflanzenmarkt erhältlich.

Sie wirken ausreichend und das Problem ist nicht existenzbedrohend für den Buchs, wenn man unverzüglich handelt.

• Im nächsten Winter und im Frühjahr sollten Sie Ihre Buchsbäume nach Gespinsten absuchen. Befallene Pflanzenteile abschneiden und in einer Plastiktüte verpackt im Hausmüll entsorgen.

Der Buchsbaumzünsler ist eine ernste Bedrohung für den Buchs, aber er wird oft mit einem anderen Problem verwechselt. Der Zünsler frisst die Blätter und die Rinde der Triebe ab, oftmals kann die Pflanze sich vom Befall aber wieder erholen. Viel schlimmer als der Zünsler ist das Buchsbaumtriebsterben, bei dem innerhalb von wenigen Wochen die Pflanze braun wird und schließlich abstirbt.

Ausgelöst wird das Triebsterben am Buchs von einem Schadpilz, gegen den es derzeit keine wirksamen Bekämpfungsmöglichkeiten gibt.

• Pflanzen durch ausgewogenes Düngen und Wässern stärken.
• Beim Wässern nicht über die Blätter gießen.
• Rückschnitt / Formschnitt statt im Sommer im zeitigen Frühjahr (Ende März/Anfang April) oder im Herbst (Ende September / Anfang Oktober).
• Betroffene Zweige herausschneiden (Schere danach mit Feuer oder Alkohol desinfizieren.

Die Gefahren durch den Buchsbaumzünsler und das Triebsterben haben also ganz verschiedene Ursachen. Schauen Sie also genau hin und fragen Sie gegebenenfalls unsere Fachleute im Pflanzenmarkt!
Stand: April. 2018